Landtagswahl-Antrag: | Bildung miteinander leben |
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Antragsteller*in: | Nando Spicker |
Status: | Zurückgezogen |
Eingereicht: | 24.09.2020, 15:29 |
Ä9 zu WK3: Bildung miteinander leben
Antragstext
Von Zeile 101 bis 102:
Wir wollen Nachhaltigkeitsbüros an Hochschulen fördern, welche den Alltag an Hochschulen in Zusammenarbeit mit Studierenden nachhaltiger gestalten sollen.Hochschulen sollen zur Einrichtung von Nachhaltigkeitsbüros verpflichtet werden. Diese Büros gestalten den Alltag an Hochschulen in Zusammenarbeit mit Studierenden nachhaltiger.
Inklusion statt Ausgrenzung
Noch immer sind nicht alle Räume in Rheinland-Pfalz barrierefrei zu erreichen,
sodass manche Menschen vom öffentlichen Leben ausgeschlossen werden. Wir fordern
daher die Barrierefreiheit in Rheinland-Pfalz konsequent weiter auszubauen.
Durch viele Einrichtungen, die sich speziell an behinderte Menschen wenden,
erfahren diese zwar eine auf sie abgestimmte Förderung, haben aber wenig
Berührungspunkte mit dem Alltag anderer Menschen. Das beginnt schon in der
Schule, wo behinderte Kinder von den anderen getrennt unterrichtet werden. Wir
sind der Meinung, dass Inklusion eine Bereicherung für alle darstellt und
fordern daher neue Inklusionskonzepte zu schaffen, die gleichzeitig die
individuellen Bedürfnisse behinderter Menschen erfüllen und eine Teilnahme am
Alltag der übrigen Bevölkerung ermöglichen.
Bildung ausreichend finanzieren
Die Schulen in Rheinland-Pfalz sind chronisch unterfinanziert, obwohl sie für
unsere Gesellschaft eine prägende Institution darstellen und großen Einfluss auf
zukünftige Generationen haben. Viele Schüler*innen haben täglich Zustände wie
unhygienische Toiletten, Platzmangel oder überhitzte Arbeitsräume zu beklagen,
bei denen jede*r Arbeitnehmer*in zurecht empört wäre.
Aus diesem Grund sollte für Renovierung und Modernisierung der Grundausstattung
der Schulen in Rheinland-Pfalz mehr Geld zur Verfügung gestellt werden.
Außerdem fordern wir die kurzfristige Angleichung der Lehrer*innengehälter der
verschiedenen Schulformen. Die Arbeit einer Grundschullehrkraft ist genauso
anspruchsvoll, wie die an einem Gymnasium und hat gleichwertige akademische
Voraussetzungen.
Rheinland-Pfalz hat einen Mangel an Sozialarbeiter*innen an Schulen und anderen
Einrichtungen. Das liegt zum Teil auch daran, dass es in Rheinland-Pfalz nur
begrenzte Ausbildungsplätze für Sozialarbeiter*innen gibt. Wir fordern daher die
Ausbildungsstätten für Sozialarbeiter*innen auszubauen und den Beruf der
Sozialarbeiter*in zu fördern und so Anreize zu schaffen, auch nach der
Ausbildung in Rheinland-Pfalz zu arbeiten.
Digitalisierung an Schulen endlich voranbringen
Gerade die Corona-Krise hat gezeigt, wie wichtig eine gute digitale Ausstattung
und digitales Know-How für Schulen und Lehrer*innen sind. Trotzdem können viele
Lehrkräfte die digitalen Möglichkeiten nicht umfassend nutzen, sowohl für den
normalen Unterricht als auch in der jetzigen Ausnahmesituation. Um hier Abhilfe
zu schaffen, fordern wir verpflichtende Fortbildungen zum Thema digitale Lehre
und Medienkompetenz für alle Lehrer*innen in Rheinland-Pfalz. Zudem reicht es in
der heutigen Zeit nicht mehr aus, einen Schwerpunkttag zum Thema Medienkompetenz
zu veranstalten. Wir fordern, dass Medienkompetenz umfassend und nicht nur
stichpunktartig an rheinland-pfälzischen Schulen vermittelt wird.
Digitalisierung umfasst auch digitale Lernmittel. Ergänzend zur
Schulbuchausleihe muss das Land auch die Lizenzen für digitale Schulbücher
erwerben und zur Verfügung stellen. Genauso braucht jede*r Schüler*in einer
weiterführenden Schule einen eigenen Laptop/Tablet für den Unterricht. Das
Konzept „Bring your own device“ lehnen wir ab, da es soziale Ungleichheiten
fördert und der Lernmittelfreiheit widerspricht. Wer jedoch seine eigenen
Endgeräte in den Unterricht mitbringen will, kann dies gerne machen.
Schule für die Schüler*innen und nicht für schnelle Noten
Das deutsche Schulkonzept stammt im Prinzip aus dem 19. Jahrhundert und wurde
nie grundlegend reformiert. Das gesamte Schulsystem ist auf Leistungsdruck und
schnelle, wenig nachhaltige Lernerfolge ausgelegt. Das Notensystem befördert
dies zusätzlich. Wer vor einer Prüfung schnell alles lernt wird belohnt und
nicht, wer über längere Zeit Interesse und Spaß hat, sich Dinge anzueignen.
Daher fordern wir bis zur Oberstufe die Abschaffung von Noten, um das Lernen von
Fähigkeiten und Wissen zu fördern und nicht, um Noten kriegen.
Unser Schulsystem trennt Schüler schon früh nach vermeintlicher Leistungsstärke.
Dies wollen wir beenden. Längeres gemeinsames Lernen ist wichtig und sinnvoll.
Wir sollten nicht nach vermeintlicher Stärke selektieren, sondern Schüler*innen
gezielt und individuell nach Talenten fördern und sich gegenseitig unterstützen
lassen. Dazu gehören auch kleinere Klassen mit einem höheren Personalschlüssel
um jede*n Schüler*in auch wirklich individuell zu fördern. Wenn all dies
umgesetzt wird, ist auch das Sitzenbleiben wegen schlechter Leistungen
überflüssig, denn Schüler*innen erlangen dann gemeinsam Lernerfolge.
Sexualkundeunterricht zeitgemäß gestalten
Aufklärung und Sexualkundeunterricht sind wichtig. Schüler*innen können sich
jedoch dabei unwohl fühlen, einer Lehrkraft, die als Autoritätsperson
wahrgenommen wird und beispielsweise auch Noten vergibt, intime Fragen zu
stellen. Aus diesem Grund fordern wir ein zusätzliches Angebot außerhalb des
schulischen Sexualkundeunterrichts, bei dem die Jugendlichen ohne die
Anwesenheit einer Lehrkraft die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen und in
einem geschützten Raum Erfahrungen auszutauschen. Dabei müssen auch verschiedene
queere Lebensidentitäten Raum finden und als genauso selbstverständlich wie
Heterosexualität dargestellt werden.
Junge Menschen politisch bilden und ernst nehmen
Die Fridays for Future und Black Lives Matter Bewegungen haben gezeigt, wie
politisch aktiv Jugendliche in Rheinland-Pfalz sind. Politisches Interesse
beginnt nicht erst mit der Volljährigkeit und viele Jugendliche sind über
Politik besser informiert als Erwachsene. Trotzdem haben sie in Rheinland-Pfalz
bis jetzt keine Möglichkeit mitzubestimmen, wie ihre Zukunft aussehen soll. Wir
fordern daher Wahlalter 16 bei Kommunal- und Landtagswahlen. Andere Bundesländer
wie Brandenburg, Bremen und Schleswig-Holstein machen es vor, Rheinland-Pfalz
muss jetzt nachziehen.
Für eine lebendige Demokratie ist es aber wichtig, dass Kinder und Jugendliche
schon früh eingebunden und ernst genommen werden. Wir fordern daher, dass
Jugendbeteiligung zur Pflichtaufgabe für Kommunen wird. Jedes Kind oder
Jugendliche sollte in seiner Schulzeit mindestens einmal in Jugendbeteiligung
eingebunden werden.
Politik betrifft Menschen in jedem Alter, daher ist es wichtig, so früh wie
möglich mit der politischen Bildung zu beginnen. Aus diesem Grund fordern wir
Sozialkundeunterricht verpflichtend ab der 7. Klasse an allen rheinland-
pfälzischen Schulen.
Hochschule und Forschung nachhaltig gestalten
Bei der Lehrer*innenausbildung an Rheinland-Pfälzischen Universitäten fordern
wir einen größeren Fokus auf Pädagogik und Psychologie, sowie auf das Erwerben
von sozialen Kompetenzen. Es braucht ganze Lehrstühle für Pädagogik und Lehre im
Lehramtsstudium.
Der Universitäts- und Forschungsstandort Rheinland-Pfalz soll weiter ausgebaut
werden. Wir brauchen mehr Medizinstudienplätze und auch einen weiteren Ausbau
der Universitäten Koblenz und Landau. Zusätzlich zu Trier und Mainz soll der
Aufbau einer Unimedizin in Koblenz geprüft werden.
Wir wollen Nachhaltigkeitsbüros an Hochschulen fördern, welche den Alltag an
Hochschulen in Zusammenarbeit mit Studierenden nachhaltiger gestalten sollen.Hochschulen sollen zur Einrichtung von Nachhaltigkeitsbüros verpflichtet werden. Diese Büros gestalten den Alltag an Hochschulen in Zusammenarbeit mit Studierenden nachhaltiger.
Von Zeile 101 bis 102:
Wir wollen Nachhaltigkeitsbüros an Hochschulen fördern, welche den Alltag an Hochschulen in Zusammenarbeit mit Studierenden nachhaltiger gestalten sollen.Hochschulen sollen zur Einrichtung von Nachhaltigkeitsbüros verpflichtet werden. Diese Büros gestalten den Alltag an Hochschulen in Zusammenarbeit mit Studierenden nachhaltiger.
Inklusion statt Ausgrenzung
Noch immer sind nicht alle Räume in Rheinland-Pfalz barrierefrei zu erreichen,
sodass manche Menschen vom öffentlichen Leben ausgeschlossen werden. Wir fordern
daher die Barrierefreiheit in Rheinland-Pfalz konsequent weiter auszubauen.
Durch viele Einrichtungen, die sich speziell an behinderte Menschen wenden,
erfahren diese zwar eine auf sie abgestimmte Förderung, haben aber wenig
Berührungspunkte mit dem Alltag anderer Menschen. Das beginnt schon in der
Schule, wo behinderte Kinder von den anderen getrennt unterrichtet werden. Wir
sind der Meinung, dass Inklusion eine Bereicherung für alle darstellt und
fordern daher neue Inklusionskonzepte zu schaffen, die gleichzeitig die
individuellen Bedürfnisse behinderter Menschen erfüllen und eine Teilnahme am
Alltag der übrigen Bevölkerung ermöglichen.
Bildung ausreichend finanzieren
Die Schulen in Rheinland-Pfalz sind chronisch unterfinanziert, obwohl sie für
unsere Gesellschaft eine prägende Institution darstellen und großen Einfluss auf
zukünftige Generationen haben. Viele Schüler*innen haben täglich Zustände wie
unhygienische Toiletten, Platzmangel oder überhitzte Arbeitsräume zu beklagen,
bei denen jede*r Arbeitnehmer*in zurecht empört wäre.
Aus diesem Grund sollte für Renovierung und Modernisierung der Grundausstattung
der Schulen in Rheinland-Pfalz mehr Geld zur Verfügung gestellt werden.
Außerdem fordern wir die kurzfristige Angleichung der Lehrer*innengehälter der
verschiedenen Schulformen. Die Arbeit einer Grundschullehrkraft ist genauso
anspruchsvoll, wie die an einem Gymnasium und hat gleichwertige akademische
Voraussetzungen.
Rheinland-Pfalz hat einen Mangel an Sozialarbeiter*innen an Schulen und anderen
Einrichtungen. Das liegt zum Teil auch daran, dass es in Rheinland-Pfalz nur
begrenzte Ausbildungsplätze für Sozialarbeiter*innen gibt. Wir fordern daher die
Ausbildungsstätten für Sozialarbeiter*innen auszubauen und den Beruf der
Sozialarbeiter*in zu fördern und so Anreize zu schaffen, auch nach der
Ausbildung in Rheinland-Pfalz zu arbeiten.
Digitalisierung an Schulen endlich voranbringen
Gerade die Corona-Krise hat gezeigt, wie wichtig eine gute digitale Ausstattung
und digitales Know-How für Schulen und Lehrer*innen sind. Trotzdem können viele
Lehrkräfte die digitalen Möglichkeiten nicht umfassend nutzen, sowohl für den
normalen Unterricht als auch in der jetzigen Ausnahmesituation. Um hier Abhilfe
zu schaffen, fordern wir verpflichtende Fortbildungen zum Thema digitale Lehre
und Medienkompetenz für alle Lehrer*innen in Rheinland-Pfalz. Zudem reicht es in
der heutigen Zeit nicht mehr aus, einen Schwerpunkttag zum Thema Medienkompetenz
zu veranstalten. Wir fordern, dass Medienkompetenz umfassend und nicht nur
stichpunktartig an rheinland-pfälzischen Schulen vermittelt wird.
Digitalisierung umfasst auch digitale Lernmittel. Ergänzend zur
Schulbuchausleihe muss das Land auch die Lizenzen für digitale Schulbücher
erwerben und zur Verfügung stellen. Genauso braucht jede*r Schüler*in einer
weiterführenden Schule einen eigenen Laptop/Tablet für den Unterricht. Das
Konzept „Bring your own device“ lehnen wir ab, da es soziale Ungleichheiten
fördert und der Lernmittelfreiheit widerspricht. Wer jedoch seine eigenen
Endgeräte in den Unterricht mitbringen will, kann dies gerne machen.
Schule für die Schüler*innen und nicht für schnelle Noten
Das deutsche Schulkonzept stammt im Prinzip aus dem 19. Jahrhundert und wurde
nie grundlegend reformiert. Das gesamte Schulsystem ist auf Leistungsdruck und
schnelle, wenig nachhaltige Lernerfolge ausgelegt. Das Notensystem befördert
dies zusätzlich. Wer vor einer Prüfung schnell alles lernt wird belohnt und
nicht, wer über längere Zeit Interesse und Spaß hat, sich Dinge anzueignen.
Daher fordern wir bis zur Oberstufe die Abschaffung von Noten, um das Lernen von
Fähigkeiten und Wissen zu fördern und nicht, um Noten kriegen.
Unser Schulsystem trennt Schüler schon früh nach vermeintlicher Leistungsstärke.
Dies wollen wir beenden. Längeres gemeinsames Lernen ist wichtig und sinnvoll.
Wir sollten nicht nach vermeintlicher Stärke selektieren, sondern Schüler*innen
gezielt und individuell nach Talenten fördern und sich gegenseitig unterstützen
lassen. Dazu gehören auch kleinere Klassen mit einem höheren Personalschlüssel
um jede*n Schüler*in auch wirklich individuell zu fördern. Wenn all dies
umgesetzt wird, ist auch das Sitzenbleiben wegen schlechter Leistungen
überflüssig, denn Schüler*innen erlangen dann gemeinsam Lernerfolge.
Sexualkundeunterricht zeitgemäß gestalten
Aufklärung und Sexualkundeunterricht sind wichtig. Schüler*innen können sich
jedoch dabei unwohl fühlen, einer Lehrkraft, die als Autoritätsperson
wahrgenommen wird und beispielsweise auch Noten vergibt, intime Fragen zu
stellen. Aus diesem Grund fordern wir ein zusätzliches Angebot außerhalb des
schulischen Sexualkundeunterrichts, bei dem die Jugendlichen ohne die
Anwesenheit einer Lehrkraft die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen und in
einem geschützten Raum Erfahrungen auszutauschen. Dabei müssen auch verschiedene
queere Lebensidentitäten Raum finden und als genauso selbstverständlich wie
Heterosexualität dargestellt werden.
Junge Menschen politisch bilden und ernst nehmen
Die Fridays for Future und Black Lives Matter Bewegungen haben gezeigt, wie
politisch aktiv Jugendliche in Rheinland-Pfalz sind. Politisches Interesse
beginnt nicht erst mit der Volljährigkeit und viele Jugendliche sind über
Politik besser informiert als Erwachsene. Trotzdem haben sie in Rheinland-Pfalz
bis jetzt keine Möglichkeit mitzubestimmen, wie ihre Zukunft aussehen soll. Wir
fordern daher Wahlalter 16 bei Kommunal- und Landtagswahlen. Andere Bundesländer
wie Brandenburg, Bremen und Schleswig-Holstein machen es vor, Rheinland-Pfalz
muss jetzt nachziehen.
Für eine lebendige Demokratie ist es aber wichtig, dass Kinder und Jugendliche
schon früh eingebunden und ernst genommen werden. Wir fordern daher, dass
Jugendbeteiligung zur Pflichtaufgabe für Kommunen wird. Jedes Kind oder
Jugendliche sollte in seiner Schulzeit mindestens einmal in Jugendbeteiligung
eingebunden werden.
Politik betrifft Menschen in jedem Alter, daher ist es wichtig, so früh wie
möglich mit der politischen Bildung zu beginnen. Aus diesem Grund fordern wir
Sozialkundeunterricht verpflichtend ab der 7. Klasse an allen rheinland-
pfälzischen Schulen.
Hochschule und Forschung nachhaltig gestalten
Bei der Lehrer*innenausbildung an Rheinland-Pfälzischen Universitäten fordern
wir einen größeren Fokus auf Pädagogik und Psychologie, sowie auf das Erwerben
von sozialen Kompetenzen. Es braucht ganze Lehrstühle für Pädagogik und Lehre im
Lehramtsstudium.
Der Universitäts- und Forschungsstandort Rheinland-Pfalz soll weiter ausgebaut
werden. Wir brauchen mehr Medizinstudienplätze und auch einen weiteren Ausbau
der Universitäten Koblenz und Landau. Zusätzlich zu Trier und Mainz soll der
Aufbau einer Unimedizin in Koblenz geprüft werden.
Hochschulen sollen zur Einrichtung von Nachhaltigkeitsbüros verpflichtet werden. Diese Büros gestalten den Alltag an Hochschulen in Zusammenarbeit mit Studierenden nachhaltiger.
Wir wollen Nachhaltigkeitsbüros an Hochschulen fördern, welche den Alltag an
Hochschulen in Zusammenarbeit mit Studierenden nachhaltiger gestalten sollen.
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